Die Birams in Dresden

Das Grab von Johanna und Salomon Biram in Dresden auf dem Neuen Israelitischen Friedhof erinnert noch heute an das Wirken der Birams in Sachsen.
Die Kaufmannsfamilie Salomon und Johanna Biram stammte aus der preußischen Provinz Posen. Mitte des 19. Jahrhunderts zogen
sie in das niederschlesische Liegnitz. Drei ihrer fünf Kinder (ein Sohn war im Krieg 1870/1871 gefallen) kamen von Liegnitz nach Sachsen.
Theodor Biram war Textilkaufmann in Görlitz, Cottbus, Großenhain und Löbau. Die Tochter Rosalie ließ sich mit ihrem Mann,
Salomon Wolff, zunächst in Löbau nieder und Adolph Biram gründete ein Textilgeschäft in Bischofswerda. Dr. Max Biram wurde
Rabbiner in Hirschberg.
Adolph Biram und Salomon Wolff betrieben in den 1880er-Jahren in Dresden und dann in Charlottenburg ein gemeinsames Textilgeschäft.
Die Eltern, Salomon und Johanna Biram, verbrachten ihren Lebensabend in Dresden. Nach dem frühen Tod seines Geschäftspartners Wolff
ging Adolph Biram mit Familie nach Frankfurt/Oder.
Das Schicksal der Birams zur Zeit des Nationalsozialismus verlief sehr unterschiedlich. Mehrere Kinder der Wolffs wurden von den Nazis ermordet.
Die Kinder von Adolph Biram konnten rechtzeitig emigrieren, Arthur,
Else und Max nach Palästina/Israel und Fritz nach Argentinien. Ein weiterer Sohn, Julius, war im Ersten Weltkrieg gefallen.
Die beiden Söhne von Theodor, Arnold Biram und Julius Biram, waren schon früh verstorben. Weil ihre Väter zum Christentum konvertiert waren, konnten deren Nachkommen
als "Halbjuden" in Deutschland unter großen Schikanen zumindest überleben.
Das Grab von Johanna und Salomon Biram in Dresden auf dem Neuen Israelitischen Friedhof erinnert noch heute an das Wirken der Birams in Sachsen.