S. besuchte die Seminarschule in Pirna. Nach einer Anstellung als Hilfslehrer wurde er 1910 Lehrer in Gaußig, 1921 wechselte er nach Neukirch. Die Erfahrungen der Inflation hatten ihn nachhaltig geprägt und in Großdrebnitz engagierte er sich ab Oktober 1923 als Schulleiter und Kantor für soziale und kulturelle Belange. Unter seiner Leitung erhielt die Schule eine moderne Wasserversorgung und er leitete den Männerchor, später den gemischten Chor, mit dem er auch Operetten aufführte. Mit Schulkindern wurden Singspiele aufgeführt. S. war zwar Mitglied der NSDAP, ging jedoch zum Regime zunehmend auf Distanz. Deshalb wurde er 1937 zunächst für ein halbes Jahr suspendiert und danach nach Sacka strafversetzt. Es folgte eine Verkettung tragischer Ereignisse. Erst verlor er seine Frau. Als sich von einer Gruppe Schüler mehrere Kinder unerlaubt entfernten, kam zu einem tödlichen Unfall. Ohne dass S. unmittelbare Schuld trug, war er jedoch verantwortlich, ein willkommener Anlass für weitere Maßregelungen. Schließlich brannte auch noch die Schule in den letzten Kriegstagen aus und er verlor sein Hab und Gut. Großdrebnitz erinnerte sich seiner und holte ihn nach dem 2. Weltkrieg zurück. Er erhielt eine Wohnung in einem Nebengebäude der Schule. Hier begann er, an einer Chronik des Dorfes zu schreiben. Nach Kräften unterstützte er den späteren Bischofswerdaer Stadtchronisten Johannes Weber, der zu jener Zeit als Lehrer in Großdrebnitz das Dorf fotografisch dokumentierte. ===Beitrag zur Großdrebnitzer Ortsgeschichtsschreibung=== Schon während seiner Zeit als Direktor der Großdrebnitzer Schule hatte S. sich an der Ortsgeschichtsschreibung beteiligt. Allerdings konnte er bei den Nazis nicht publizieren. Erste Vorarbeiten für eine neue Dorfchronik veröffentlichte der mit Sorber verbundene und ebenfalls nazikritische Pfarrer Richard Garbe 1938. Ein Jahr später erhielt Bürgermeister Otto Heinrich den Auftrag, eine Dorfchronik im nationalsozialistischen Sinne nach der Anleitung des ''Dorfbuches'' anfertigen zu lassen. Er führte dieses Vorhaben jedoch nicht aus. Heinrich hatte die Verbindungen zu den in Ungnade gefallenen Sorber und Garbe nicht abreißen lassen. So ist zu vermuten, dass der 1939 im Sächsischen Erzähler anonym erschienene Beitrag ''Das Drebnitzer Schulhaus erzählt'' auf S. zurückgeht. Zur Motivation der damaligen Arbeiten von S. und Garbe verweist Heinrich später auch auf die Grenzen der bis dahin vorliegenden Arbeit von [[Ehregott Bruno Barthel]]. So fehlten bei Barthel nicht nur fast alle Hinweise auf bedeutende Groß- und Kleindrebnitzer Söhne: [[Robert Heller]], [[Max Neumeister]], [[Carl Bruno Max Steglich]], [[Hermann Vetter]]. Vor allem hatte er aber versäumt, die Bauerngüter als Träger des dörflichen Lebens angemessen zu beschreiben. Genau dies wurde zum Hauptgegenstand der Arbeiten von S. Es entstand eine umfangreiche Übersicht über die Geschichte der verschiedenen Erbhöfe. Heinrich schrieb seine Chronik schließlich erst nach dem Tod S.s und bedauerte, dass dieser sein Werk nicht mehr vollenden konnte, da er dafür viel besser geeignet gewesen wäre als Heinrich selbst. S.s Arbeiten sind durch ein Missgeschick in der Familie bis auf eine Notizensammlung verloren gegangen. Der Wert seines heimatgeschichtlichen Schaffens misst sich so v. a. in dem Einfluss, den er auf Garbe und Heinrich hatte, und schließlich in der Wertschätzung des kulturellen Erbes von Groß- und Kleindrebnitz. 1994 wurden 13 Bauernwirtschaften zu den Kulturdenkmalen des Freistaates Sachsen gezählt. Artikel zu Willy Sorber von Frank & Uwe Fiedler im Biographischen Lexikon der Oberlausitz, 2011